Journalismus aus Afrika für Afrika

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DER MARKT DER GEMÜSE- UND OBSTVERKÄUFER

Straßenverkäufer, insbesondere Obst- und Gemüsehändler, sind ein wichtiger Bestandteil der afrikanischen Städte. Diese Händler bieten Waren und Dienstleistungen zum Verkauf an, ohne über eine dauerhafte Struktur zu verfügen, um die Anforderungen der städtischen Versorgung zu erfüllen. 

Sie sorgen für Gruppen mit schwächeren Einkommen. Hierzu kaufen sie die Waren auf dem Großmarkt ein, je nach Bedarf und dem verfügbaren Geld. Sie laden die Früchte in Körbe, Schüsseln, Schubkarren sowie Dreiräder und transportieren ihre Produkte zu ausgewählten Gebieten wo sie ihre Verkäufe tätigen. Oft kündigen sie die Waren laut an.

Obst und Gemüse wird in unterschiedlichen Mengen und aus verschiedenen Quellen bezogen, von der Eigenproduktion über den Kauf auf lokalen, ländlichen Märkten bis hin zu Supermärkten in städtischen Zentren. Es gibt Kleinbauern, die ihr eigens Obst und Gemüse produzieren. Die Kunden kaufen die Nahrungsmittel für ihre Haushalte. Dazu gehört auch die Schul- und Krankenhausverpflegung sowie die Versorgung des Militärs, Unternehemen, Hotels und Gaststääten und von Krankenhäusern. In den Markt produzieren unterschiedliche Arten von Lieferanten Obst und Gemüse auf der Basis von bäuerlichen Strukturen. Kleinproduzenten und Handelsunternehmen produzieren so für die Märkte in der Nähe und in größeren Abständen.

Es gibt Gemüsesorten, die auf großen und kleinen Märkten eingeführt wurden, wodurch die Menschen auf lokal Produkte zugreifen können, anstatt in Supermärkte und große Märkte zu gehen. Angeboten werden Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl und Kopfsalat als neuer Produkte. Früher gab es nur gewöhnliche Gemüse- und Obstsorten, nämlich: mchicha (Amaranth), matembele (Kartoffelwurzeln/-blätter), Maniokblätter (kisamvu), saisonaler Spinat, Tomaten, Chinakohl und Obst wie Orangen, Bananen, Melonen, Avocados sowie Ananas.

Frauen prägen den Straßenverkauf in Tansania. Er ist nicht nur eine Quelle der Selbstständigkeit für die Armen in den Städten, sondern auch ein Mittel, um einem Großteil der städtischen Bevölkerung erschwingliche und bequeme Dienstleistungen anzubieten. Das durchschnittliche Tageseinkommen von Gemüse- und Obstverkäufern liegt zwischen 5000/= bis 10.000/= Tshs (ca. 2 bis 4,5 USD). Dieser Betrag ist angesichts der Lebenshaltungskosten relativ sehr niedrig. 

Die meisten Obst- und Gemüsehändler auf den Märkten sowie die Verkäufer auf den Fußgängerzonen sind Frauen, die auch anderen informellen Tätigkeiten nachgehen, wie zum Braten von Fisch.

Die städtischen Märkte sind ein wichtiger Zugangspunkt für Gemüse und Obst, d.h. in Dar es Salaam Die Hauptanbaugebiete von Gemüse liegen im südlichen und im nördlichen Hochland von Tansania, dass, in einer enormen Vielfalt produziert wird.  

In der Kilimanjaro-Region sind die Distrikte Hai und Siha die wichtigsten Produktionsgebiete, während es in der Arusha-Region eine kleinräumige Produktion im Distrikt Arumeru gibt und sich einige Gebiete auf bestimmte Kulturen spezialisiert haben. Innerhalb der größeren Großmärkte (z. B. Kariakoo, Arusha-Hauptmarkt) gibt es Makler (dalalis), die die Ladung der Produkte (auf Kredit) entgegennehmen und an die Einzelhändler weiterverkaufen. Diese Makler kennen sich untereinander und arbeiten eng zusammen; sie bilden ein Kartell und erschweren Neueinsteigern den Zugang. Dalali’s sind auf bestimmte Feldfrüchte spezialisiert, zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Kohl und Karotten. Einige größere Bauern organisieren ihren eigenen Verkauf und bringen ihre Ernte direkt auf den städtischen Großmarkt. Ein Beispiel für diesen Vertriebsweg findet sich in Oldonyo Sambu (Region Arusha), einem Gebiet, in dem hauptsächlich Karotten angebaut werden, und wo einige Bauern/Händler nach dem Kauf bei den Nachbarbauern direkt zum Großmarkt in Arusha liefern. 

Zu 90 % ist der Markt von Gemüse- und Obstverkäufern besetzt, doch aufgrund des begrenzten Platzes konnten nicht alle Gemüse- und Obstverkäufer innerhalb des Marktes untergebracht werden. 

Der Markt ist zu 90 % mit Gemüse- und Obstverkäufern belegt. Wegen des fehlenden Platzes können nicht alle Gemüse- und Obstverkäufer auf dem Markt untergebracht werden, daher finden sich auch Verkäufer außerhalb des Marktes. Diese Situation hat zu Wettbewerb und Unstimmigkeiten geführt, insbesondere bei den Preisen zwischen denjenigen, die innerhalb des Marktes tätig sind, da sie Mietgebühren zahlen müssen und daher zu höheren Preisen verkaufen, während diejenigen, die außerhalb des Marktes tätig sind, keine Mietgebühren zahlen und daher niedrigere Preise ansetzen und mehr Kunden gewinnen. Nichtsdestotrotz sind diejenigen, die innerhalb des Marktes arbeiten, im Vorteil, da sie mehr Gemüse- und Obstsorten zum Verkauf vorrätig haben als die andere Gruppe, die manchmal mit Schalen voller Gemüse und Obst auf dem Kopf durch die Straßen laufen und schreiend an die Häuser der Kunden klopfen.   

Es sich gezeigt, dass die Verkäufer mehr Geld für Transporte ausgeben, so dass der Gewinn gering bleibt. Die Verkäufer müssen sehr früh am Morgen aufstehen und zu den Märkten eilen ( Kilombero in Arusha; Kwa Sadala in Kilimanjaro sowie vielen andere), um sich mit Waren zu versorgen. Manchmal organisieren sie einen gemeinsamen Transport, um die Kosten zu senken. Die meisten Verkäufer benutzen Minibusse (Daladala) für den Transport. Andere, die Tür-zu-Tür-Dienste durchführen, gehen zu Fuß, meist über 13 km pro Tag.

Supermärkte verbessern die Qualität von produziertem Obst und Gemüse. Gekennzeichnet durch einen Vertrag zwischen Landwirt und Käufer, das heißt Shoppers Supermarkt, mit hohen Anforderungen an Qualität und Kontinuität und Zuverlässigkeit der Lieferung. Der Shoppers-Vertrag legt fest, dass gute landwirtschaftliche Praktiken eingehalten werden müssen, und er enthält eine Klausel, dass die Preise je nach Marktpreis und Qualität schwanken können. Ernährungswissenschaftler empfehlen, so viel wie möglich zu essen, da Obst und Gemüse fett-, kalorien- und natriumarm sind, kein Cholesterin enthalten und reich an Ballaststoffen sind. Außerdem sind diese Lebensmittel voll von Vitaminen und Mineralien, die den Körper mit Energie versorgen.

Die meisten Menschen mit niedrigem Einkommen sind wegen ihrer Armut gezwungen, Gemüse zu essen, weil sie sich Fleisch oder Fisch nicht leisten können. Gemüse und Obst wird als Nahrungsmittel für arme Menschen wahrgenommen. Die Ernährungsqualität steht nicht in dem Vordergrund. Zudem sind die Gemüse- und Obstsorten, die von den Menschen auf der Straße verzehrt werden, von schlechterer Qualität, da die Qualitätsprodukte nicht leicht zugänglich oder erschwinglich sind. Infolgedessen haben gesundheitliche Probleme aufgrund des schlechten und geringen Verzehrs von Gemüse und Obst unter den Menschen zugenommen. Obst und Gemüse sind wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung und es gibt eine Reihe von Kräuterkundigen in den größeren Städten, die den Verzehr von Obst und Gemüse befürworten, um die Immunität des Körpers zu stärken oder wiederherzustellen.

In Tansania, wie in vielen Entwicklungsländern, isst der Großteil der Bevölkerung zu wenig Obst und Gemüse, sowohl in Bezug auf die tägliche Menge als auch auf die Vielfalt. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, wie zum Beispiel geringes Einkommen, fehlende Ernährungserziehung, mangelndes Angebot an Obst und Gemüse. Es gibt einige Kommentare, dass einige Gemüse- und Obstsorten für reiche Leute sind, weil sie sehr teuer sind, solche Sorten sind Brokkoli, Blumenkohl, Rote Bete, Petersilie und Weintrauben und Äpfel. Diese Sorten werden auf dem lokalen Markt nicht verkauft, ungeachtet ihres hohen Nährwerts. Es gibt ein Sprichwort, das besagt: “Essen Sie Gemüse und Früchte, um das Blut zu erhöhen, und wenn man genug Blut hat, gibt es kein Problem, ohne Gemüse und Früchte zu essen.” Damit jemand in der Lage ist, Gemüse und Früchte zu kaufen, hängt es stark von seinem Wissen über deren Bedeutung und dem Wissen über die richtige Menge ab, die von einer Person eingenommen werden sollte. Die Menschen würden leicht das so genannte teure Gemüse und Obst kaufen, wenn sie wissen, was es für ihre Gesundheit wert ist.

Author: David Suddy

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