Auch in Marokko zeigt der Klimawandel seine Wirkung. Flüsse trocknen aus und Talsperren sind nicht mehr gefüllt. Darauf reagieren die Verantwortlichen und investieren in die Trinkwasseraufbereitung. Das wird sichtbar durch die Presseveröffentlichungen des Nationalen Amtes für Elektrizität und Trinkwasser (ONEE). Die ONEE ist eine wichtige Säule des Staates bei der Versorgung der Menschen mit Elektrizität und Trinkwasser.
Bereits im April 2021 stattete ONEE die Stadt Jerada, eine Provinzhauptstadt an der Grenze zu Algerien mit einem Solarkraftwerk aus, dass Trinkwasserpumpstation mit elektrischem Strom versorgt. In der Provinz herrscht ein trockenes wüstenartiges Klima.
Intensiviert werden soll in diesem Zusammenhang in die marokkanische japanische Zusammenarbeit, wie das ONEE ebenfalls im Juni über eine Pressemitteilung verkündet. Bei einem Höflichkeitsbesuch tauschten sich der Generaldirektor der ONEE Abderrahim El Hafidi und der japanische Botschafter Takashi Shinozuka über Perspektiven der Zusammenarbeit in den Bereichen Elektrizität, Trinkwasser und Flüssigabwasser aus.
Es wurde mitgeteilt, dass die ONEE dabei ist, Projekte und Programme zu implementieren, deren Kosten sich auf 38,7 Milliarden Dirhams (3,6 Milliarden €) von einem Gesamtbudget von 115,4 Milliarden Dirhams (10,7 Milliarden €) belaufen. Diese Investitionen sollen dazu beitragen, die Trinkwasserversorgung im Königreich zu sichern und die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den nächsten Jahren zu verbessern.
El Hafidi stellte auch die Energiestrategie des Königreichs vor, die sich auf die Entwicklung der Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien konzentriert, und teilte dem Botschafter die Vorzeige- und Strukturierungsprojekte der neuen Roadmap des Amtes mit.
Die Zusammenarbeit zwischen Marokko und Japan reicht zurück. Sie betraf mehrere Bereiche, die Trinkwasserversorgung in städtischen und ländlichen Gebieten, die Kontrolle und Überwachung der Wasserqualität, die Flüssigabwasserentsorgung sowie die Schulung von Vertretern der Betreiber in Subsahara-Afrika.
Am 7. Juni wieder einer Meldung der ONEE zum Thema Wasserversorgung. Die Provinz Sidi Kacem investiert 19 Millionen Dirhams (1,8 Millionen Euro) in ihre Wasserversorgung.
Bei einer meiner letzten Recherche Reisen nach Marokko vor Corona wurde ich bereits auf das Thema aufmerksam. Mir vielen die Schlangen der Menschen vor Trinkwasserquellen auf.
Ich finde die Folgen des Klimawandels für die Menschen in den Regionen verdienen ein größeres mediales Echo. Auch weil Konzept wie Desertec gerade daruf abzielten diese zu lindern oder gar zu vermeiden. Auch in Marokko sind die Kohlendioxidemssionen im letzten Jahr noch gestiegen.
Autor: Dr. Thomas Isenburg, freier Wissenschaftsjournalist
Kontakt: presse@thomas-isenburg.de
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