Der Think Tank „Desertec“ trifft sich im Land der Pharaonen

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12. Dii Desert Energy Konferenz in Kairo

Kairo: Vom 3. bis zum 5. November 2022 fand die 12. Tagung der Dii in der ägyptischen Hauptstadt Kairo statt. Etwa 300 Teilnehmer von beiden Seiten des Mittelmeers trafen sich zur Konferenz. Nach 2011 wählten die Verantwortlichen wieder die ägyptische Metropole zum Austausch. Dabei durchläuft die Dii Desertec Industrial Initiative einen dynamischen Wachstumsprozess. Mehr und mehr assoziierte Partner gehen an Bord des Schiffes für Energiewandlung in der Wüste. Es sind unterschiedlichste Organisationen und Unternehmen, die sich zum Hype der aktuellen Energiezeit treffen: Die Produktion von grünem Wasserstoff in den Kreis der Dii zu bewegen.

Das Spektrum reicht vom Investor, über Großunternehmen, die neuen Techniken integrieren bis zum mittelständischen Unternehmen, dass sich mit dem Thema grüner Wasserstoff beschäftigt. Inzwischen sind es 93 Partner Unternehmen die dazu gehören, so Cornelius Matthes, CEO des Unternehmens. Tragende Säulen des Industriezusammenschlusses sind die Gesellschafter ACWA Power aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, State Grid aus China und Thyssen Krupp aus Deutschland. Der Themenschwerpunkt ist mehr und mehr grüner Wasserstoff. Dabei werden die Diskussionen tiefgründiger und die gesamte Prozesskette wird in die Betrachtungen einbezogen. Es geht um die Erzeugung bis zu Verwendung von Wasserstoff beim Stahlkochen und im Mobilitätsbereich neben anderen Optionen. Das ist ein weiterer Entwicklungsschritt beim Hochlauf einer grünen Wasserstoff-wirtschaft. Die MENA-Region kann zu einem Powerhouse der Herstellung grünen Wasserstoffs werden, so die Hoffnungen auf beiden Seiten des Mittelmeers und bei der Europäischen Gemeinschaft. Sie ist durch den Ausfall Russlands als Lieferant von fossiler Primärenergieträgern unter Druck geraten.

Die kurze Einführung zeigt schon, wie bunt die Zusammensetzung der Unternehmen inzwischen ist und genau das ist die Stärke des Konzepts. Unterschiedliche Unternehmen treten nicht primär in Wettbewerb, sondern tauschen ihre unterschiedlichen Kompetenzen und Innovationen in Sachen erneuerbare Energie in MENA aus. Ein Beispiel hierfür ist der Vortrag von Thomas Altmann, CTO bei ACWA Power. Das Unternehmen hat große Projekte in der MENA-Region realisiert. Dazu gehört der Solarkomplex NOOR im marokkanischen Ouarzazartre, einer der größten solarthermischen Anlagen weltweit. Durch ein geschicktes Innovation Management gelang es den Preis des produzierten Stromes schon vor einiger Zeit sukzessive zu reduzieren. Im Hintergrund das stabile finanzielle Engagements Saudi-Arabiens. Dieses Innovation Management kann für andere Prozesse dienlich sein.

Fast immer wertvoll sind die Beiträge von ACWA Power CEO Paddy Padmathan. Er gilt in der Community Dii als einer der Vordenker und hat zahlreiche Milliarden Projekte in der Region initiiert. Bis 2050 sieht er einen erheblich steigenden Anteil der Elektrizität am Energiemix. Deswegen beteiligt er sich am X-Links Projekt, das ein Seekabel von Marokko nach England realisieren will. Ein Dauerthema sicher die Elektrolyseure zur Produktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Hier werden sind beachtliche Steigerungen notwendig sein, damit der vom Vordenker in Sachen Wasserstoff Professor Ad van Wijk von der TU-Delft prognostizierte grüner Wasserstoffbedarf von 30 Millionen Tonnen in Europa Realität 2030 werden kann.  

Ein Schritt weiter ist auch der Gründungsgeschäftsführer und Präsident der Dii Paul van Son. Er will als neuen Zweig der Dii das traden von Emission freien Energieträgern aufbauen. Diesen Trägern wird ein besonderer Wert zugestanden. Die zahlreichen Aktivitäten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in den kommenden Dekaden ein zentraler Aspekt sein wird aus der Power Point Ebene zu Power Plants zu kommen. Ein Prozess den die Dii seit ihrer Gründung 2009 begleitet. Das wird ein Schritt von Top Down zu Button Up sein. Es wird um Menschen und deren Hände sowie Köpfe gehen. Dabei ist der Handlungsbedarf riesig. Der Kampf um die Talente zum Thema ist bereits im vollen Gange. Es wartet viel Arbeit, um aus Marktdesign Wertschöpfungsprozesse zu machen..

Autor: Dr. Thomas Isenburg, Wissenschaftsjournalist

Eine umfangreiche Aufbereitung des Themas in Fachmedien mit den Hintergründen folgt. Hochaufgelöste Bilder können angefordert werden. 

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