Globaler Klima-Risiko-Index: 2019 geht als Jahr verheerender Wirbelstürme in die Geschichte ein

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Mosambik sowie Simbabwe nach katastrophalen Stürmen und Überflutungen an der Spitze des Index für 2019

Der Index zeigt, dass erneut besonders Menschen in Entwicklungsländern unter den Folgen von Wetterextremen zu leiden hatten, im Jahr 2019 insbesondere unter schweren Wirbelstürmen und darauffolgenden Überflutungen sowie Erdrutschen. Mosambik und Simbabwe stehen an der Spitze des Negativ-Rankings für 2019, schwer getroffen vom Zyklon Idai, dem bis dahin verheerendsten Wirbelsturm, der jemals im westlichen Indischen Ozean beobachtet wurde. Mosambik, Simbabwe und Malawi (Rang 5 im Index für 2019) hatten insgesamt mehr als 1100 Todesopfer zu beklagen und verzeichneten Gesamtschäden in Höhe von über 7 Milliarden US-Dollar (in Kaufkraft-Paritäten). Am vergangenen Wochenende ist die Region erneut von einem starken Wirbelsturm hart getroffen worden. Fast 480.000 Menschen weltweit seit 2000 in über 11.000 Extremwetterereignissen gestorben. In den Jahren 2000 bis 2019 sind weltweit fast 480.000 Menschen durch mehr als 11.000 Extremwetterereignisse ums Leben gekommen. Die Sachschäden summierten sich in dieser Zeit auf 2,56 Billionen US-Dollar (in Kaufkraft-Paritäten) und sind damit im Vergleich zum vorherigen Langfrist-Index erneut gestiegen (s. Hinweis am Ende).  Schwere Stürme und ihre direkten Folgen wie Überflutungen und Erdrutsche waren die zerstörerischsten Wetterextreme 2019. Sechs der zehn am stärksten betroffenen Länder 2019 wurden von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. Diese Entwicklung deckt sich mit dem Stand der Klimawissenschaft, die bei weiterer Erderhitzung mit einer noch stärkeren Zunahme schwerer Wirbelstürme rechnet.

Im  Januar kam es in Mosambik wieder zu einem fürchterlichen Ereignis. Nach zwei Jahren wieder ein Wirbelstrom. „Die Bilder erinnern fatal an die Zerstörungen, die der Zyklon „Idai“ vor fast zwei Jahren in Mosambik angerichtet hat“, sagt Jutta Herzenstiel, zuständige Referentin beim Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. „Auch jetzt hat der Sturm wieder weite Landesteile Mosambiks verwüstet, Tausende obdachlos gemacht, Ernten vernichtet und die Stadt Beira erneut unter Wasser gesetzt.“ Für die Menschen sei das ein herber Rückschlag: „Viele haben sich von „Idai“ noch nicht erholt“, sagt die Referentin, die für Caritas international den Wiederaufbau in Mosambik maßgeblich begleitet hat. 

Rund 7.500 Häuser hat der Sturm unbewohnbar gemacht, etwa 55.000 Hektar Ackerland und Weideflächen sind durch den bereits seit Wochen andauernden starken Regen überflutet, haben dafür gesorgt, dass Dämme gebrochen sind. „Insgesamt schien Mosambik dieses Mal besser vorbereitet“, sagt Jutta Herzenstiel. Durch Evakuierungen und Vorkehrungen konnten Menschenleben gerettet werden. Offiziell wurde von neun Toten berichtet. Der Distrikt Chimoio hat nur geringe Schäden gemeldet. „Die dort von Caritas international neu gebauten Häuser haben dem Sturm getrotzt“, erklärt die Referentin.

Entwicklungsländer stärker bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen – das ist aus das Ziel einer Kooperation des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK)  Laut einer Studie der Weltbank könnten durch den Klimawandel bis 2030 global zusätzlich 100 Millionen Menschen von extremer Armut bedroht werden. Der Klimawandel gefährdet bereits erzielte wie künftige Entwicklungserfolge. Umgekehrt birgt entschlossener Klimaschutz erhebliche Potenziale für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Innovation und zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Zum Klima-Risiko-Index:

Germanwatch erstellt den Globalen Klima-Risiko-Index seit 2006 jährlich auf der Grundlage der NatCatSERVICE-Datenbank des Rückversicherers Munich Re sowie von sozioökonomischen Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der Index betrachtet die durch Extremwetter verursachten Todeszahlen und Sachschäden (um Vergleichbarkeit zu ermöglichen in Kaufkraftparitäten) – sowohl die absoluten Zahlen als auch in Relation zur Einwohnerzahl bzw. dem Bruttoinlandsprodukt. Wenngleich die Auswertungen über die steigenden Schäden und Todesopfer keine einfache Aussage darüber erlauben, welcher Anteil davon auf den Klimawandel zurückzuführen ist, so lässt sich doch ein Bild der Betroffenheit der Staaten zeichnen. 

Der Beitrag entstand durch die Verwendung von Pressemitteilungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit BMZ, germanwatch und Caritas International. 

https://www.bmz.de/de/themen/klimaschutz/Klimarisikomanagement/index.html

https://germanwatch.org/de

https://www.caritas-international.de

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