Autor: Kimberley Asah Nashivhale
Die Bevölkerung Südafrikas wird weiterhin von Stromkrisen geplagt. Obwohl das Energieversorgungsunternehmen (Eskom) betonte, dass es nicht zu einem vollständigen Stromausfall kommen werde, warnen viele Stimmen in Südafrika vor einem totalen Zusammenbruch des Stromnetzes.
Die Stromnachfrage ist gerade im Winter sehr hoch, und mit der derzeitigen Erzeugungs-kapazität der Kohlekraftwerke eher niedrig. Die Krise wurde durch die Anweisung der Eskom-Leitung verschärft, die Last im Kraftwerk Kusile Unit 1 entgegen dem Rat der Ingenieure auf die volle Kapazität zu erhöhen, was im Oktober 2022 zum Einsturz des Schornsteines führte. Das Kraftwerk Kusile mit einer Leistung von 2.100 Megawatt (MW) ist noch nicht wiederhergestellt.
Ein Sprichwort in Afrika sagt: „Jede Wolke hat einen Silberstreif“. Um die Energiekrise zu lösen hat die Provinzregierung von Gauteng 1,2 Milliarden Euro in den Bau eines 800 MW-Solarparks am Westrand investiert. Das Projekt ist Teil der Bemühungen, Energielösungen zu finden, die mit den Klimaschutzverpflichtungen des Landes vereinbar sind.
Dieses Projekt sollte unterstützt werden, da die vierte Priorität des Economic Reconstruction and Recovery Plan (ERRP) der rasche Ausbau der Energieerzeugungskapazität ist. Während die Gauteng Infrastructure Financing Agency (GIFA) sechs unabhängige Stromerzeuger ermittelt hat, die einen Solarpark bauen werden, haben das Bergbauunternehmen Sibanye Stillwater und die Far West Rand Dolomitic Water Association 30.000 Hektar Land für dieses Projekt gespendet.
Parallel dazu läuft auch das Aufdach-Solarprojekt der GIFA. In Phase 1 des Aufdach-PV-Projekts sollen durch Installationen auf ausgewählten Krankenhäusern fast 8 MW erzeugt werden. In Phase 2 des Aufdach-PV-Projekts werden Solarsysteme auf staatlichen Liegenschaften, insbesondere Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, installiert.
Der Premierminister von Gauteng hat außerdem ein Projekt ins Leben gerufen, in dem 6.000 junge Menschen zu Installateuren von Solaranlagen ausgebildet werden sollen, um die Energiekrise zu lösen. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Partnerschaft zwischen der Regierung und der Bildungs- und Ausbildungsbehörde für das verarbeitende Gewerbe, das Ingenieurwesen und verwandte Dienstleistungsbereiche (merSETA). Durch die Ausbildung in den Bereichen Installation, Wartung und Reparatur verschiedener Aspekte der Solarenergie mit Schwerpunkt auf hybriden Photovoltaiksystemen sollen die Lernenden mit unternehmerischen Fähigkeiten ausgestattet werden, die ihnen bei der Gründung von Unternehmen im wachsenden Energiesektor helfen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen durch die Ausbildung von 6.000 Solartechnikern wird zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit beitragen.
Angesichts der Herausforderungen, mit denen Südafrika konfrontiert ist, ist jeder Beitrag zur Lösung der aktuellen Krise zu begrüßen. Gauteng ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes, und seine Entschlossenheit, die Abhängigkeit von Eskom zu verringern, wird die Provinz vor den aktuellen Herausforderungen bewahren. Die Wirtschaft leidet unter dem Verlust von Arbeitsplätzen, und die Unternehmen haben Mühe, sich über Wasser zu halten, weil sie für Notstromaggregate wie Batterien und Generatoren ausgeben müssen.
Kritiker könnten jedoch denken, dass die Regierung verzweifelt versucht, arbeitslose Jugendliche zufrieden zu stellen, vor allem im Hinblick auf die bevorstehenden Parlamentswahlen im Jahr 2024. Die Regierung hat jedoch bekräftigt, dass sie sich für eine dauerhafte Lösung der Stromkrise einsetzt.
Picture: Reuters
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