Tansania – Vor der Ankunft Missionare und des Kolonialismus in Tansania waren die Portugiesen bereits Ostafrika. Sie errichteten das Fort Jesus in Mombassa im Jahr 1698. Deswegen war das Christentum in Tansania bereits im späten 17. bis 18. Jahrhundert etabliert und weiter verbreitet.
Neben dem Handel mit ostafrikanischen Gemeinschaften verbreiteten die Portugiesen das Christentum in den Küstenregionen Ostafrikas. Eine großflächige Missionierung erfolgte in der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts durch Missionare. Als anerkannte Konfession enstand die Universal Mission to Central Africa (UMCA) in Tansania. Sie begannen mit der Mission am südlichen Ende des Viktoriasees und breitete sich allmählich in das Landesinnere aus. Unterschiedliche katholische Missionsgemeinschaften schlugen danach Wurzeln in dem ostafrikanischen Land, darunter die Holy Ghost Fathers, die Missionaries of Africa und die Society of African Missions.
Es kamen in der zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur katholische Missionare sondern auch Anglikaner und Missionare anderer Konfessionen um der Verbreitung des Christentums aber auch von kolonialen Interessen zu dienen. Die Gottesdienstsprache war Kiswahili. In den ländlichen Gebieten kamen die lokalen Stammessprachen zum Einsatz. Während der Kolonialzeit kamen immer wieder neue Konfessionen in das Land. Dabei trieben die die deutschen die lutherische Kirche voran. Die anglikanische Kirche geriet während der britischen Herrschaft in Tanzania in den Vordergrund, insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg. Nachdem zweiten Weltkrieg gewannen weitere Konfessionen wie die Pfingstkirche an Bedeutung. Heute dominiert der katholische Glauben Tansania. Mitten im Herzen der katholischen Glaubens liegt die kleine Gemeinde “Jumuiya”, die sich jede Woche in den Häusern von Laienkatholiken treffen. Dagegen verfolgen die Lutheraner eher einen “Bottom-up”-Ansatz zu einer von Laien geleiteten Kirche..
Von den Kirchen gingen zahlreiche Entwicklungsprogramme aus. Geografisch spiegeln sie das Muster der geografischen Aktivitäten wieder. Dabei gibt es in den meisten Regionen Tansanias eine dominante Konfession, die mit anderen koexistiert, z.B. am Kilimanjaro ist die römisch-katholische Kirche weit verbreitet.
Um Arusha ist die lutherische Konfession Ton angebend . In Dodoma folgen die Menschen eher der Pfingstkirche. Andere Bereichen werden von anderen Gruppen wie Methodisten, Baptisten, Zeugen Jehovas, Efatha, orthodoxe Kirchen, Sabbat, Heilige der letzten Tage (Mormonismus) und viele anderen Erweckungs- und Erlösungskirchen geprägt.
Dabei gibt es in Tansania eine Reihe interreligiöse und intrareligiöse Konflikte zwischen den Konfessionen zum Beispiel Katholiken gegen Anglikaner; Anglikaner gegen Lutheraner; Lutheraner gegen Pfingstkirchen und andere. Es sind Konflikte um den Einfluss auf Menschen. Der kaptalistische Ansatz Profit zu machen, ist die Grundlage dieser Konflikte. Der Konflikt zwischen Christen und Muslimen ist oft das beste Beispiel für einen interreligiösen Konflikt, der vor allem entlang der Küstengebiete von Sansibar ausgefochten wird, wo Gewalttaten zum Teil auf religiöse Spannungen zurückzuführen sind. Leider sind einige dieser Spannungen auf das Festland Tansanias übergeschwappt und haben sich zeitweise nach Westen ausgebreitet. So gab es zum Beispiel eine Bewegung unter der islamischen Bevölkerung, die forderte, dass alles Fleisch “Halal” geschlachtet werden muss. Die Tier sollten nach dem besten Wissen und Gewissen von Muslimen geschlachtet werden, damit das Land sauber ist.
Früher spielte die Kirche die Hauptrolle bei der Bildung sowie medizinischen und anderen sozialen Diensten. Über 500000 Tansanier besuchten christliche Schulen, darunter einige der besten Gymnasien des Landes. Krankenhäuser, Kliniken und Dispensarien sind über die Städte Tansanias und die weiten ländlichen Gebiete verteilt. Die Kirche hat auch eine große Rolle in der HIV-AIDS-Behandlung und -Beratung gespielt; Tansania war in den 1990er Jahren kaum von der AIDS-Epidemie betroffen.
Auf der anderen Seite verliert der Katholizismus an Popularität, da er sich gegen die traditionelle und geachtete Moral stellt. Ein Beispiel ist der Fall der Vergewaltigung von kleinen Jungen in einer Kathedralen. Diese Ereignisse verschlechtern die Rolle des Katholizismus als Zentrum der christlichen Moral. In der Sozialfürsorge spielte das Christentum früher eine sehr großr Rolle. Gegenwärtig ist das nicht mehr so populär.
Darüber hinaus gibt es Programme in Kirchen, wobei die Menschen mit besserem Einkommen eher geschätzt werden als die Menschen mit niedrigerem geringem Einkommen. Das wiederum führt dazu, dass diejenigen, die etwas haben, gesegnet und besser anerkannt werden als diejenigen, die nichts haben.
Sogar die so genannten Wunder und spirituellen Prüfungen des Heiligen Geistes scheinen heutzutage unfair zu sein, da die meisten Menschen mit höherem Profil behaupten, sie zu erleben und ihre Gebete erhört zu bekommen; während die verarmten Menschen in der Spiritualität gehandicapt sind, da es nichts gibt, was sie über Wunder behaupten können.
Außerdem gibt es seit kurzem eine Welle von Erweckungs- und Gebetszentren. Die Zahl der Gospelsänger und -schreiber nimmt zu.
Von David Suddy – aus dem Englischen möglichst unverfälscht übersetzt.